Der gute Tipp
Wir haben Tipps und Informationen für Sie zusammengestellt zu Ernährungsfragen, die Ihnen sicher schon im Alltag begegnet sind.
Trinken ist lebensnotwendig
Unser Körper besteht zur Hälfte aus Wasser. Wasser ist wichtig, um die Stoffwechselvorgänge
und somit die physische und psychische Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Über den Urin, den Stuhlgang, die Atmung und die Haut verliert ein Erwachsener durchschnittlich 2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag. Bei körperlicher Anstrengung, hohen Umgebungstemperaturen oder Krankheit auch mehr. Flüssigkeitsmangel führt schnell zu ernsten gesundheitlichen Schäden. Um den Wasserverlust auszugleichen, sollten wir daher immer ausreichend Flüssigkeit zuführen. Ein Erwachsener sollte täglich mindestens 1,5 Liter trinken. Weitere Flüssigkeit wird über die Nahrung aufgenommen. Gute Quellen dafür sind Obst, Gemüse oder Suppe.
Durst ist ein Warnsignal unseres Körpers. Wenn wir Durst wahrnehmen, hat unser Körper bereits zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung. Viele Menschen haben aber kein oder nur ein geringes Durstgefühl. Das ist oft bei Kindern und älteren Menschen der Fall. Bei ihnen sollte daher besonders auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um einer Dehydrierung, also dem Austrockenen des Körpers, entgegenzuwirken.
Tipps für gesundes Trinken
- Trinken Sie, bevor Sie durstig sind.
- Bevorzugen Sie Wasser, ungezuckerten Kräuter- oder Früchtetee sowie verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte (Mischungsverhältnis 3 Teile Wasser, 1 Teil Saft).
- Stellen Sie immer eine Wasserflasche in Sichtweite.
- Kontrollieren Sie Ihre Trinkmenge, wenn Sie unsicher sind, ob Sie genug trinken. Machen Sie eine Strichliste für die Anzahl der Gläser oder Tassen, die Sie trinken.
- Trinken Sie mehr, wenn Sie stark schwitzen und/oder sich körperlich anstrengen.
- Seien Sie sparsam mit Alkohol, Kaffee und schwarzem Tee. Das sind Genussmittel, keine Durstlöscher.
Mit gesunder Ernährung und Bewegung in Schwung kommen
Viel essen, wenig bewegen – wer länger nach diesem Motto verfährt, wird irgendwann von Reue gepackt: Die Hüften fühlen sich üppiger an, die kleinen Röllchen am Bauch lassen sich nicht mehr „wegatmen“ und die schmal geschnittene Hose mag man nicht einmal mehr ansehen. Jetzt helfen die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung.
Umsteigen auf fettarme und ballaststoffreiche Kost
Beim Mittagessen können es üppige Gemüseportionen sein und bei Fleisch, Wurst und Milchprodukten die fettarmen Varianten. Zusätzlich sollte täglich mindestens eine Portion Gemüse als Rohkost verzehrt werden. Frischobst wie Äpfel, Birnen oder Zitrusfrüchte unterstützen die Immunabwehr.
Obst und Gemüse können wegen ihres hohen Gehalts an Ballaststoffen die Verdauung wieder in Schwung bringen. Zudem verbleiben sie lange im Magen und verstärken das Sättigungsgefühl. Zur vollen Wirkung gebracht werden Ballaststoffe allerdings nur, wenn der Körper zugleich mit ausreichend Flüssigkeit versorgt wird: Mindestens eineinhalb Liter täglich sollten es sein.
Bewegungsprogramm starten
Um das Verhältnis von Nahrungsaufnahme und Nährstoffverbrauch langfristig ins Gleichgewicht zu bringen und dem gefürchteten Jo-Jo-Effekt vorzubeugen, sollte zusätzlich ein Bewegungsprogramm begonnen werden. Hilfreiche Tipps dazu finden Sie auf unseren Bewegungsseiten.
Dranbleiben!
Schnelle Wunder gegen Übergewicht oder gar die Bikini-Figur innerhalb von zwei Wochen sind auch bei ausreichend Bewegung und ausgewogener Ernährung nicht zu erwarten. Wer überflüssige Pfunde verhindern oder bekämpfen möchte, wird sein Ernährungs- und Fitnessprogramm langfristig in die Lebensführung einbeziehen müssen. Ein gesunder Lebensstil belohnt für Mühe und Achtsamkeit. Denn wer sich bewegt und Energie verbraucht, soll auch angemessen essen und trinken. Und wer gerne und häufig isst, muss sich auch mehr bewegen.
10 Regeln für eine vollwertige Ernährung
Vollwertig essen hält gesund, fördert Leistung und Wohlbefinden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) hat auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse die folgenden zehn Regeln formuliert, die Ihnen helfen, genussvoll und gesund erhaltend zu essen:
- Lebensmittelvielfalt genießen
- Gemüse und Obst nach dem Motto „5 am Tag“
- Vollkorn wählen
- Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
- Gesundheitsfördernde Fette nutzen
- Zucker und Salz einsparen
- Am bestem Wasser trinken
- Schonend zubereiten
- Achtsam essen und genießen
- Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Diese Regeln finden Sie auch ausführlicher auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Wenn Fest- und Feiertage anstehen
Fest- und Feiertage sind für viele Menschen vor allem eins: kulinarische Großereignisse. Fettreiche Braten und üppige Beilagen, gepaart mit reichlich Alkohol und zuckrigen Desserts, fordern Höchstarbeit von unserem Verdauungssystem. Wenn man dazu noch von einem Familientreffen zum nächsten pilgert, wie an Weihnachten üblich, dabei lange sitzt und sich wenig bewegt, fühlt man sich anschließend häufig unwohl. Klar, dass die Schlemmerei auch zu dem ein oder anderen zusätzlichen Pfund auf der Waage führt.
Wer einige Tipps beachtet, kann üppige Festtagsmenüs ohne Reue genießen.
Genießen, aber richtig!
- Bestücken Sie Ihren Teller mit kleinen Portionen und genießen Sie bewusst.
- Wenn Sie langsam essen, können Sie nicht nur länger genießen, Ihr Körper hat dann auch ausreichend Zeit, Sättigungssignale auszusenden. Dies geschieht nämlich zeitverzögert zum Essen.
- Für den Tischwein zum Braten gilt: Genießen, ja – aber in Maßen. Als Durstlöscher und Verdauungshelfer eignet sich Wasser immer noch am besten.
Einen bewegten Ausgleich schaffen
Egal, was Sie kochen oder womit Sie verwöhnt werden – sorgen Sie auch über Fest- und Feiertage für ausreichend Bewegung! Bei jeder Feier gibt es die Möglichkeit, sich zwischen zwei Gängen oder Programmpunkten die Beine zu vertreten. Wenn Sie selbst Gäste zu einem Fest einladen, planen sie Bewegungspausen fest in den Ablauf ein, z.B. einen organisierten gemeinsamen Spaziergang zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken. Denken Sie sich eine besondere Route aus, bei der Ihre Gäste etwas erleben. Dann ist der Spaziergang nicht nur gut für das körperliche Befinden, sondern gibt Ihrem Fest auch eine individuelle Note.
Pfund um Pfund dem Alter entgegen?
Man stellt es an anderen, aber auch an sich selbst schmerzlich fest: Wer älter wird, nimmt zu. Unmerklich schleichen sich bei den meisten Menschen mit den Jahren die Pfunde ein. Aus Pölsterchen werden Polster – und plötzlich kommen dezente Hinweise von Angehörigen und Kollegen. Warum legen wir mit den Jahren eigentlich so zu?
Altersbedingte Veränderungen in Stoffwechsel und Energiebedarf
Die Stoffwechselaktivität nimmt mit zunehmendem Alter ab, weshalb der Energiebedarf des Körpers sinkt. Wer nicht gezielt auf seine Ernährung und genügend Bewegung achtet, bei dem ist eine schleichende Gewichtszunahme beim Älterwerden fast unvermeidlich. „Alt” bedeutet in diesem Zusammenhang jedoch nicht „jenseits der Fünfzig” oder „im Rentenalter”. Der biologische Alterungsprozess setzt etwa zwischen dem dreißigsten und vierzigsten Lebensjahr ein – und damit verändert sich auch häufig das Gewicht.
Auch Hormone wirken mit
Bei Frauen sinkt ab etwa 40 Jahren der Östrogenspiegel. Die Veränderungen im Hormonhaushalt, die sich bis zur Menopause fortsetzen, begünstigen Fetteinlagerung am Bauch. Auch der männliche Körper ist von Hormonveränderungen betroffen: Ab Anfang 40 produziert er weniger Testosteron, was dazu führt, dass die Muskulatur abnimmt. Weil Fettzellen weniger Kalorien verbrauchen als Muskelzellen, steigt bei gleichbleibender Energiezufuhr das Gewicht.
Das Gute ist: Mit Sport kann man dem Muskelabbau aktiv entgegenwirken und – verbunden mit einer bewussten Ernährung – das Gewicht stabilisieren. Damit fühlt man sich nicht nur besser, sondern tut auch etwas für die Gesundheit. Übergewicht ist nämlich einer der wesentlichen Risikofaktoren für Zivilisationskrankheiten wie Herz- und Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Atemstörungen im Schlaf oder Schlaganfall.
Tipps
- Machen Sie sich bewusst, dass schleichende Gewichtszunahme beim Älterwerden normal ist und steuern Sie rechtzeitig aktiv dagegen.
- Sie sollten nicht immer weniger essen oder gar Diät halten. Essen Sie so viel, wie Sie zum Sattwerden brauchen – aber wählen Sie die Lebensmittel bewusst aus. Achten Sie auf fettarme, zuckerarme und ausgewogene Ernährung, vermeiden Sie Fast Food und hochkalorische Snacks.
- Essen Sie regelmäßig. Feste Mahlzeiten sind für das Gewicht besser als unkontrollierte Imbisse zwischendurch.
- Das A und O ist mehr Bewegung: Machen Sie Alltagserledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad, nehmen Sie lieber die Treppe als den Aufzug. Gehen Sie regelmäßig spazieren, vielleicht auch in einer Gruppe, oder suchen Sie sich ein anderes Hobby, das mit körperlicher Aktivität verbunden ist. Treiben Sie Ihrem Alter angepasst Sport – auch für ältere und alte Menschen gibt es in Sportvereinen sehr attraktive Angebote.
Bewusste Ernährung im Alter
Viele Gesundheitsprobleme im Alter entstehen durch falsche Ernährung. Laut Ernährungsphysiologen sind typische Leiden von Senioren häufig auf nicht alters- und bedarfsgerechte Essgewohnheiten zurückzuführen. Sie können zum Beispiel zu schneller Ermüdung, Antriebsschwäche oder Gedächtnisprobleme führen. Meist wird nicht ausreichend berücksichtigt, dass der Energiebedarf mit zunehmendem Alter abnimmt, während der Bedarf an Mikronährstoffen, wie Mineralstoffe, Spurenelemente oder hochwertige Fettsäuren, gleichbleibt.
Daher sollten im Alter Lebensmittel bevorzugt werden, die eine hohe Nährstoffdichte aufweisen, also viele Nährstoffe im Verhältnis zum Energiegehalt haben. Besonders wichtig sind Getreide- und Vollkornprodukte sowie Obst, Gemüse und fettarme Milchprodukte. Fett und Alkohol hingegen sollten nur in Maßen konsumiert werden.
Gut zu wissen
- Viele Senioren – insbesondere die hochbetagten – essen zu wenig und sind daher unterernährt. Oder der Speiseplan ist einseitig und nährstoffarm. Beide Formen der Mangelernährung können gravierende Folgen haben. Wichtige Organe wie Herz und Lunge werden wegen fehlender Nährstoffe geschwächt, die Infektanfälligkeit steigt, die Muskelkraft schwindet und die Gefahr von Stürzen wächst. Im Alter sollten regelmäßig vier bis fünf bedarfsgerechte und ausgewogene Mahlzeiten am Tag eingenommen werden.
- „Essen auf Rädern“ oder stationäre Mittagstische in Heimen oder Tagesstätten sind für Senioren, die mittags nicht mehr selbst kochen wollen oder können, geeignete Möglichkeiten, um das traditionelle warme Mittagessen beizubehalten.
- Neben dem Essen darf bei Senioren auch das Trinken nicht zu kurz kommen. Empfohlen werden mindestens 1,5 Liter am Tag. Damit müssen ältere Menschen gegen das fehlende Durstempfinden antrinken. Das sollte man schon Jahre vorher trainieren. Am besten steht die Getränkeportion des Tages an einem Platz bereit, an dem man immer wieder vorbeikommt.
- Nahrungsaufnahme und Nährstoffumsatz gehören zusammen: Ältere Menschen sollten sich häufiger bewegen und dabei ruhig auch mal ins Schwitzen kommen – das macht Appetit und fördert den Stoffwechsel und die Verdauung.
Kinderernährung: Nichts geht über gemeinsame Mahlzeiten
In Deutschland sind rund 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig, jeder Zweite bis Dritte davon ist sogar stark übergewichtig. Früh einsetzendes Übergewicht hat dauerhafte Folgen für die Gesundheit und die Entwicklung von Kindern. Nicht nur Knochen und Gelenke leiden unter zu vielen Kilos und können schneller verschleißen, auch das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. Die psychischen Folgen, die aus Hänseleien oder Mobbing erwachsen, sind groß. Sie können sich in einem Verlust an Selbstwert, sozialem Rückzug oder gar in Depressionen äußern.
Kinder und Jugendliche vor Übergewicht zu schützen und ihnen eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen, ist daher eine wichtige Aufgabe. Sie beginnt in den Familien. Schon das Einführen von einfachen Ritualen und festen Tagesabläufen wirkt sich positiv aus.
Untersuchungen zeigen, dass Kinder und Jugendliche, die mit ihren Familien zusammen am Tisch essen und sich dabei austauschen, gesünder ernährt sind und weniger zu Übergewicht neigen. Auch sind sie häufig in der Schule leistungsfähiger und erweisen sich als psychisch stabiler.
Selbst wenn beide Eltern berufstätig sind, können feste Zeitpunkte für Mahlzeiten eingeführt werden: In der Woche das kleine gemeinsame Frühstück morgens und das gemeinsame Abendessen, wenn alle wieder nach Hause zurückgekehrt sind. Am Wochenende kann es dann zum Beispiel ein längerer gemütlicher Brunch oder ein gemeinsam vorbereitetes warmes Mittagessen sein. Wichtig ist, dass Kinder lernen: Essen ist nicht nebensächlich, sondern etwas, das man bewusst tut. Man nimmt sich dafür Zeit und wählt aus. Gutes, selbst gekochtes Essen schmeckt und es macht Spaß, es in Gesellschaft einzunehmen. Dieses Wissen ist die Basis für ein gesundes Essverhalten und wirkt Übergewicht entgegen.
Rituale und Regeln im Familienalltag
Folgende Tipps helfen Ihnen, Kinder im Alltag an gesunde Ernährung heranzuführen:
- Ein gemeinsames Frühstück ist ein gesunder Start in den Tag. Dabei den Tagesablauf zu besprechen gibt Kindern Sicherheit. Wer wenig Zeit hat, sollte abends schon den Tisch eindecken und das Pausenbrot vorbereiten, das sorgt morgens für mehr Ruhe.
- Wenn die Kinder über Mittag in Kita oder Schule bleiben, bietet das Abendessen eine gute Gelegenheit, gemeinsam den Tag zu beschließen. Ermahnungen zu gesunder Ernährung treffen bei Kindern meist auf taube Ohren. Besser ist es, ihr Interesse für gesunde Lebensmittel zu wecken, etwa durch gemeinsames Einkaufen und Kochen. Eltern können mit den Kindern ein Gemüsebeet im Garten anlegen oder auf der Fensterbank Töpfe mit Kräutern bepflanzen. Besuche auf dem Markt oder im Hofladen vermitteln eine Beziehung zu natürlichen Lebensmitteln. Und unter den Gutenachtgeschichte kann auch mal ein Buch sein, das sich in kindgerechter Form um Lebensmittel und Ernährung dreht.
- Moderne Ess-Erziehung setzt auf klare Tischregeln, verbunden mit positiver Zuwendung und Wertschätzung. Kinder, die in ihren Bedürfnissen ernst genommen werden, achten besser auf Sättigungsgefühle und akzeptieren eher das Speisenangebot. Ob Ablauf der Mahlzeiten, Benehmen bei Tisch oder das Essen selbst – klare Regeln haben Vorteile.
- Kinder sollten bei der Speiseplangestaltung mitreden können, aber das letzte Wort und die Verantwortung haben die Eltern. Pizza, Pasta oder Pommes sollten nicht grundsätzlich verdammt werden. Ab und zu dürfen sie auf den Tisch, wenn Salat oder Gemüse das Gericht aufwerten und die fettärmere Variante, z. B. Backofen-Frites, bevorzugt wird.
- Die Familie sollte an einem festen Platz in der Wohnung essen, idealerweise an einem Esstisch, an dem alle ihren angestammten Platz haben. Über das Essen darf geredet, aber nicht gemeckert werden. Fernseher oder Handys sollten während der Mahlzeiten tabu sein. Sie lenken vom Wesentlichen ab und verführen dazu, einfach alles in sich hineinzustopfen, ohne auf Sättigungsgefühle zu achten.
- Eltern sollten sich immer vor Augen halten: Kinder lernen durch Nachahmung. Daher ist es wichtig, für sie ein gutes Vorbild zu sein – auch in Punkto Ernährung. Essen Eltern beispielsweise selbst viel Obst und Gemüse, ahmen dies die Kinder nach. Eltern, die eine geregelte Esskultur und eine gesunde Ernährung vorleben, legen den Grundstein für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder.
- Und noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: Eine entspannte, fröhliche Tischrunde lasst Speisen positiver erscheinen.
Die richtige Zwischenmahlzeit für Kinder
Kinder, insbesondere Schulkinder, haben heute im Schulalltag ein sehr hohes Arbeitspensum zu leisten. Damit sie den ganzen Tag über geistig und körperlich fit bleiben, benötigen sie ausreichend Energie und Nährstoffe. Ein ausgewogenes Frühstück und kleine Zwischenmahlzeiten tragen zu einer weitgehend gleichbleibenden Leistungsfähigkeit bei. Ausgewogen ernährte Kinder lernen besser und fühlen sich wohler.
- Die optimale Zwischenmahlzeit besteht aus Obst oder Rohkost, Milch- oder Milchprodukten sowie Brot oder Getreideflocken; dazu kommt ein kalorienfreies Getränk. Schokoladenriegel, Kekse und Brote mit Nuss-Nougat-Creme sind als Snack zwar beliebt, aber nicht geeignet. Sie enthalten zu viel Zucker, der außer einer geballten Ladung Kalorien keine wertvollen Inhaltsstoffe liefert und schnell wieder hungrig macht. Besonders Kindern, die ohnehin schon übergewichtig sind, tun solche gehaltvollen Snacks nicht gut.
- Schulkinder sollen mitentscheiden können, was sie als Pausenbrot mitnehmen möchten. Finden Sie dabei gesunde Kompromisse und lassen Sie Ihr Kind die Menge bestimmen. Wenn das Frühstück nicht schmeckt, landet der Inhalt der Pausenbox ganz schnell in der Mülltonne.
- Für das Schulfrühstück sind kernige Brote aus Vollkornmehl oder mit hohem Schrotanteil optimal. Als Belag eignen sich nicht zu fette Käse- und Wurstsorten (z.B. Geflügelwurst oder Schinken), dabei das Streichfett nur dünn auftragen. Mit einer farbenfrohen Dekoration aus Radieschen- oder Gurkenscheiben, Salatblättern oder Paprika schmeckt es doppelt so gut.
- Sorgen Sie immer wieder für Abwechslung in der Pausenbox und überraschen Sie Ihr Kind, z.B. mit bunten Mozzarella-Tomaten-Spießchen oder Käsewürfeln. Denken Sie an eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung mit zuckerfreien oder zumindest zuckerarmen Getränken in einer Trinkflasche.
- Auf jeden Fall gehören frisches Obst und Gemüse zu den gesunden Snacks. Äpfel, Mandarinen und Bananen sind die beliebtesten Obstsorten und lassen sich gut transportieren. Kinder mögen auch häufig rohes Gemüse, weil es beim Reinbeißen so schön knackt, z.B. Kohlrabi-, Paprika- oder Möhrensticks. Eine Handvoll Nüsse oder Studentenfutter in der Pausenbox kommt bei Kindern ebenso gut an.
- Ein Glas Milch, Kakao oder 100%iger Fruchtsaft sind gute kleine Zwischenmahlzeiten für zuhause. Sie sind auch eine Frühstücksalternative für Morgenmuffel, damit diese wenigstens etwas zu sich nehmen. Obstsäfte und Milch sind aber nicht als dauerhafte Durstlöscher geeignet. Sie enthalten natürlichen Frucht- bzw. Milchzucker und liefern als Getränk daher zu viele Kalorien. Mehr als ein Glas täglich sollte es daher nicht sein.
Kinderlebensmittel kaufen?
Bunte Verpackungen und intensive Werbung locken mit wertvollen Vitaminen oder der extra Portion Milch. Die ausgelobte Anreicherung mit Vitaminen und/oder Mineralstoffen vermittelt den Eindruck, dass Kinderlebensmittel gesünder als andere Nahrungsmittel oder Süßigkeiten sind. Doch es ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass isolierte Vitamine und Mineralstoffe genauso förderlich für den Körper sind wie die natürlich in Lebensmitteln vorkommenden Stoffe.
Als Pausenverpflegung sind Kinderlebensmittel genauso wenig wie andere Süßigkeiten geeignet. Süße Snacks lassen den Blutzucker schnell ansteigen – und auch wieder abfallen. Sie bringen keine dauerhafte Energie. Auch auf dem Familientisch zuhause brauchen keine speziellen Kinderprodukte zu stehen. Bärchenwurst, Kinderjoghurt und Fertiggerichte mit Phantasienamen sind nicht wertvoller als die normale Nahrung – im Gegenteil. Zumeist enthalten sie sehr viel Zucker und haben einen hohen Fettgehalt. Ein weiteres Problem stellen die Zusatzstoffe dar. Damit es schön bunt ist, sich lange hält, gut knistert oder so richtig fruchtig schmeckt, werden beispielsweise Aromen, Farbstoffe, modifizierte Stärke, Säureregulatoren und Verdickungsmittel hinzugefügt.
Lassen Sie also Ihre Kinder nicht der Faszination von Comics, Stickern und Sammelfiguren erliegen, mit denen Kinderlebensmittel häufig vermarktet werden. Spielzeug gibt es im Spielwarenladen und nicht im Kühlregal des Supermarkts.
Ist Naschen erlaubt?
Süßigkeiten und salzige Snacks ganz zu verbieten, macht keinen Sinn. Verbotenes bekommt einen besonderen Reiz und wird dann umso mehr verlangt. Das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene.
Süßes und gesalzenes Naschwerk enthält wenig essenzielle Nährstoffe, dafür aber in der Regel viel Zucker und Fett. Wenn die sonstige Ernährung ausgewogen ist und Nährstoffe und Energie in einem ausgewogenen Verhältnis zugeführt werden, sind auch solche Extras erlaubt. Allerdings gilt: Maß halten und bewusst genießen. Süßigkeiten sollten zehn Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr nicht überschreiten.
Die verführerischen Knabbereien sollten nicht in großen Mengen auf Vorrat eingekauft werden. Sie sollten auch zu Hause nicht frei zugänglich aufbewahrt werden, sonst greifen alle einfach unbewusst hinein. Insbesondere vor dem Fernseher merkt man gar nicht, wie viel man gerade nascht. Auf keinen Fall sollte Süßes direkt vor den Mahlzeiten gegessen werden, denn sonst leidet der Appetit am Tisch darunter. Bieten Sie anstatt Süßigkeiten und Knabberwaren doch einmal einen Teller mit klein geschnittenem Obst und Gemüse im Kinderzimmer oder während einer geselligen Runde unter Freunden an. Sie werden staunen: In mundgerechten Häppchen serviert, ist der Teller schnell leer.
Naschregeln beugen Konflikten vor und helfen Kindern, den Umgang mit Süßem zu lernen. Ein Beispiel könnte sein: Schokolade & Co. gibt es nur nach dem Essen oder zu besonderen Anlässen. Oder Sie legen mit den Kindern eine Süßigkeitsmenge fest, über die sie dann verfügen und die sie sich einteilen können: bei kleinen Kindern als Tagesmenge, bei größeren als Wochenration.
Ganz wichtig ist es, Kinder nicht mit Süßigkeiten zu trösten, denn das kann die Grundlage für späteren „Kummerspeck“ sein. Wer als Kind bei Kummer mit Süßem beruhigt wurde, greift häufig auch im Erwachsenenalter bei Problemen zu Essbarem.
Und vergessen Sie nicht, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wer selbst abends immer die Chipstüte auf dem Couchtisch hat, kann von Kindern keinen Verzicht verlangen.
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Alke Peters
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