Die Geschichte der Organspende
1883 Der Schweizer Chirurg Theodor Kocher verpflanzte 1883 erfolgreich menschliches Schilddrüsengewebe unter die Haut und in die Bauchhöhle eines jungen Mannes. Hierdurch konnte die Organfunktion teilweise erhalten werden. Kocher gilt als Pionier der Transplantationsmedizin.
1954 Joseph E. Murray gelang 1954 in Boston die erste langfristig erfolgreiche Nierentransplantation zwischen eineiigen Zwillingen. Dieser Erfolg war allerdings nur aufgrund der einmaligen immunologischen Konstellation bei genetisch identischen Zwillingen möglich.
1963 Wilhelm Brosig und Reinhold Nagel führten am Klinikum Steglitz in Berlin die erste Nierentransplantation in Deutschland durch.
1967 Der Südafrikaner Christiaan Barnard erregte weltweites Aufsehen. Er führte 1967 in Kapstadt die erste erfolgreiche Herztransplantation beim Menschen durch. Der Patient überlebte 18 Tage.
1980er-Jahre Während in der Entwicklung der Organtransplantation zunächst nur die chirurgische Technik als limitierend angesehen wurde, zeigte sich nach Lösung dieser Probleme die viel größere Hürde: die Organabstoßung. Daher konzentrierte sich die weitere Forschung auf die Beeinflussung bzw. Unterdrückung des Immunsystems nach Organtransplantationen. Erst als diese gelang, stieg mit Beginn der 1980er-Jahre die Zahl der Organtransplantationen stark an.
Heute können durch die Transplantation von Nieren, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm oder Geweben die Auswirkungen sehr unterschiedlicher Erkrankungen behoben werden. Dazu zählen erblich bedingte Defekte, Stoffwechselerkrankungen, einige bösartige Erkrankungen sowie Infektionen, die dazu geführt haben, dass ein Organ irreversibel zerstört oder funktionsuntüchtig wurde.