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Augenschutz im Sommer

Freitag, 1. Juli 2016

Die Augen sind im Sommer einer Belastung ausgesetzt

Sommerliche Temperaturen gehen einher mit vielen Ausflügen ins Freie. Wandern und Radfahren, ins Freibad gehen, Cabrio fahren und Biergartenbesuche sind angesagt. Das alles tut unserer Psyche sehr gut. Doch im Hinblick auf den Körper gilt es ein paar Faktoren zu berücksichtigen. Insbesondere die Augen sind im Sommer einer Belastung ausgesetzt. 

UV-Strahlung – sie kann zu Sonnenbrand im Auge führen

Zunächst einmal ist die mit dem Licht einhergehende ultraviolette Strahlung belastend. Sie kann im Auge, genauso wie auf der Haut, zu einem Sonnenbrand führen. Dieser ist nach sechs bis acht Stunden schmerzhaft spürbar, Symptome sind Rötungen, Juckreiz und starker Tränenfluss. Auch unscharfes Sehen, ein Fremdkörpergefühl im Auge und eine starke Lichtempfindlichkeit können auftreten. Nach einigen Tagen klingt der Sonnenbrand wieder ab. Allerdings kann es zu einer Netzhautschädigung kommen: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind rund 20 Prozent der Erblindungen weltweit auf Augenschädigungen durch das UV-Licht zurückzuführen. Ein solcher Sonnenbrand auf der Netzhaut kommt durch starke Sonnenbelastung zustande, also zum Beispiel durch langes Segeln oder Surfen ohne Sonnenbrille. Gehen Sie also nie ohne Sonnenbrille ins grelle Sonnenlicht. 

Degeneration der Makula

Allerdings kann nicht nur die grelle Sonne, sondern auch eine niedrigere Sonnenbelastung, die länger andauert, zu einer Augenschädigung führen. Wer täglich mehr als fünf Stunden in der Sonne ist, besitzt eine erhöhte Gefahr der Linsentrübung und der Makuladegeneration − und das auch ohne einen Augensonnenbrand zu haben. Die Makula ist, vereinfacht ausgedrückt, die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut, die sich durch eine Degeneration rückbildet. Das Auge verliert damit nach vielen Jahren im Alter an Sehkraft. 

Eine Sonnenbrille schützt die Augen

Den Sonnenschäden können Sie mit der richtigen Sonnenbrille vorbeugen. Diese sollte generell nicht nur dunkel getönt sein, sondern unbedingt auch einen ausreichenden UV-Filter besitzen. Achten Sie auf die Bezeichnung UV 380 oder UV 400. Übrigens: Setzen Sie die Sonnenbrille nicht dauernd auf, sobald Sie nach draußen gehen, auch wenn das cool wirkt. Denn damit verliert das Auge seine Fähigkeit, sich an Helligkeit und Dunkelheit anzupassen. Außerdem brauchen wir das Licht, um unsere innere Uhr immer wieder mit dem Tag-/Nachtzyklus zu synchronisieren. Ansonsten verflachen unsere Tages- und Nachtrhythmen und Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit und Antriebslosigkeit können die Folge sein. 

Wasser ist belastend für die Augen

Aber nicht nur die Sonne, sondern auch Wasser kann die Augen reizen. So etwa das Salzwasser im Meer. Es schadet den Augen zwar nicht, denn diese sind schließlich durch die Tränenflüssigkeit an Salze gewöhnt. Doch aufgrund der höheren Salzkonzentration kann das Meerwasser zu Rötungen und einem Brennen führen. Reiben Sie nicht und lassen Sie die Augen in Ruhe. Nach wenigen Minuten sind die Reizungen wieder weg. 

Starke Augenreizungen im Schwimmbad

Auch das Wasser im Schwimmbad brennt in den Augen. Nach neuen Erkenntnissen ist jedoch nicht alleine das Chlor der Auslöser, sondern – und das ist etwas widerlich -  die Kombination mit im Wasser enthaltenen Ausscheidungen der Badegäste, zum Beispiel dem Urin. Chlor tötet zwar die Bakterien, doch es reagiert mit dem Urin, wodurch ein Gas entsteht, welches in die Luft steigt. Dieses reizt die Schleimhäute und beschert uns rote Augen, eine brennende Nase und Husten. Wie stark Sie auf dieses Gasgemisch reagieren, ist individuell unterschiedlich. Außerdem ist im geschlossenen Hallenbad die Konzentration höher. Am besten auch hier: Reiben Sie nicht Ihre Augen! Wenn Sie besonders stark reagieren, sollten Sie sich einmal auf eine Chlorallergie untersuchen lassen. 

Der Wind - weiterer kritischer Umweltfaktor für das Auge

Kommen wir zum Wind, dem dritten im Bunde der für die Augen belastenden Umweltfaktoren. Er trifft uns etwa beim Fahren mit dem Cabrio. Einerseits ist es toll, wenn man vom warmen Sommerwind umweht wird. Andererseits können die Augen mit einer Bindehautentzündung empfindlich reagieren. Typische Symptome sind Tränen, Jucken und ein Fremdkörpergefühl. Ähnliche Symptome können bei einer zu kühl eingestellten Klimaanlage im Auto auftreten. Auf diese Zugluft reagieren die Augen ebenfalls empfindlich. Linderung verschaffen meist Augentropfen, die die Tränenflüssigkeit ersetzen. Verwenden Sie Augentropfen ohne Konservierungsstoffe, diese sind verträglicher. Lassen Sie auch die Finger von sogenannten Weißmachertropfen. Diese sind nur für den Noteinsatz gedacht, auf Dauer schaden sie. Wenn zusätzlich Sekret abgesondert wird, hat sich das Auge vermutlich entzündet. Hier kann die Ärztin oder der Arzt antibiotische Augentropfen verschreiben.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner
Redaktion: Marielle Becker


 

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