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Blut spenden – Solidarität, die Leben retten kann

Freitag, 1. Juli 2022

Das Deutsche Rote Kreuz und andere Blutspendeeinrichtungen rufen derzeit verstärkt zur Blutspende auf. Ist die Spendenbereitschaft während der Sommermonate traditionell schwächer als im Rest des Jahres, verzeichnet das DRK jetzt schon seit Wochen stark rückläufige Spenden. Schon drohe an manchen Krankenhäusern die Absage von Operationen. Vor allem Erstspenderinnen und -spender sollen sich angesprochen fühlen, das Spenden einmal auszuprobieren – denn es könnte gut passieren, dass sie selbst zu dem Drittel der Deutschen gehören, die einmal in ihrem Leben auf eine Blutspende angewiesen sind.

 

Hier können Sie den Gesundheitstext anhören:


Blutspenden retten Leben

In allen Regionen Deutschlands gibt es regelmäßig Blutspendetermine. Diese sind wichtig, weil Blutkonserven nicht unbegrenzt haltbar sind, und jederzeit ausreichende Mengen vorrätig sein müssen. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden bundesweit täglich rund 15.000 Blutspenden benötigt.

Auch wenn sich die Corona-Lage entspannt hat, ist sie zumindest für einen Teil des derzeitigen Engpasses verantwortlich. Operationen, die während der Pandemie verschoben wurden, stehen jetzt vermehrt an. Bei vielen Menschen hat sich zudem die Bereitschaft oder die Routine des Spendens noch nicht wieder eingestellt. Dazu kommt, dass Reisen und andere Freizeitaktivitäten nach den Corona-Beschränkungen einen noch höheren Stellenwert als sonst haben. Auch dürfte die Angst vor einer Ansteckung mit COVID-19 nach wie vor existieren.

Blut spenden unter Corona-Bedingungen

Die Angst vor einer Corona-Infektion ist unbegründet. Blutspendeeinrichtungen unterliegen grundsätzlich strengen Hygieneregeln. Diese schließen selbstverständlich auch aus, dass Spendende mit dem Blut anderer in Berührung kommen. Zusätzlich gelten nach wie vor Corona-bedingte Abstands- und Hygieneregeln.

Die DRK-Blutspendedienste passen ihre Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig an. Derzeit gelten die Aufforderung zur Händedesinfektion im Eingangsbereich, die Verpflichtung aller Beteiligten zum Tragen einer medizinischen Maske und die strenge Einhaltung des Sicherheitsabstands von mindestens 1,5 Metern. Statt des sonst üblichen Imbisses gibt es Lunchpakete zum Mitnehmen. Einige Blutspendedienste bitten um vorherige Anmeldung. Die Regelungen werden mit den zuständigen Behörden abgestimmt und können sich entsprechend ändern.

Wer kann Blut spenden?

Grundsätzlich können alle Erwachsenen ab 18 Jahre, die sich fit und gesund fühlen und mindestens 50 Kilogramm wiegen, Blut spenden. Das Höchstalter für die erste Spende liegt bei 60 Jahren. Bis zum 68. Lebensjahr sind regelmäßige Spenden möglich.

Um die Gesundheit der spendenden und der empfangenden Menschen nicht zu gefährden, ist eine gewissenhafte Spenderauswahl wichtig. Dazu zählt, dass Menschen unter bestimmten Bedingungen vorübergehend oder dauerhaft nicht für eine Blutspende in Frage kommen. Über Gründe, die zu einer Rückstellung oder zu einem Ausschluss führen können, informiert die BZgA auf der Website www.blutspenden.de. Personen mit Erkältungssymptomen oder erhöhter Temperatur sind von der Blutspende ausgeschlossen. Wer Kontakt zu COVID-19-Erkrankten hatte, sich gesund fühlt, keine Symptome aufweist und keine Quarantäne einhalten muss, kann dagegen zurzeit Blut spenden. Auch die Corona-Impfung ist kein Hindernis.

Über Blutspenden unter aktuellen Corona-Bedingungen informiert der für Rheinland-Pfalz zuständige DRK-Blutspendedienst West auf der Webseite

www.blutspendedienst-west.de/corona.

Wie läuft eine Spende ab?

Vor einer Blutspende sollte man auf körperliche Anstrengung verzichten, ausreichend trinken und eine fettarme Mahlzeit zu sich nehmen. Für die Anmeldung im Blutspendezentrum ist ein Lichtbildausweis nötig. Anhand eines Fragebogens, weiterer Untersuchungen und eines persönlichen Gesprächs entscheidet eine Ärztin oder ein Arzt, ob die Spende stattfinden kann. Abgefragt werden beispielsweise Medikamente, Reisen und Impfungen. Puls, Temperatur, Blutdruck, Kreislauffunktion und Blutwerte werden überprüft.

Ist alles in Ordnung, werden im Verlauf von etwa zehn Minuten 500 Milliliter Blut über ein steriles System entnommen. Anschließend sollten die Spendenden 20 bis 30 Minuten ruhen. Insgesamt dauert der Termin normalerweise etwa eine Stunde. Aufgrund der Corona-Bestimmungen können derzeit jedoch Wartzeiten entstehen. Auf Sport und Sauna sollten Spenderinnen und Spender für den Rest des Tages verzichten.

Was passiert mit dem gespendeten Blut?

Die Blutspende wird anonymisiert weitergegeben und im Labor auf Infektionen wie Hepatitis B und C, HIV und Syphilis untersucht, ebenso wird die Blutgruppe ermittelt. Auf SARS-CoV-2-Erreger wird derzeit nicht getestet – es gibt keinerlei Hinweise auf die Übertragung des Corona-Virus durch Blut oder Blutprodukte.

Aus dem gespendeten, einwandfreien Blut werden unterschiedliche Produkte hergestellt. So können bis zu drei Personen von einer Blutspende profitieren. Am häufigsten sind dies Krebspatienten, gefolgt von Menschen mit Herz-, Magen- und Darmkrankheiten. Außerdem kommt das Spenderblut bei Unfallverletzungen, Blutarmut, Geburtskomplikationen und Erkrankungen von Leber, Nieren, Knochen und Gelenken zum oft lebensrettenden Einsatz.

Wo kann man spenden?

Blut spenden kann man in Unikliniken und in vielen Krankenhäusern, beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes und in kommunalen und privaten Blutspendezentren. Außerdem gibt es mobile Blutspendedienste, die in abgelegeneren Gegenden oder auch bei Firmen und in Schulen Station machen. Die Termine werden meist in der lokalen Presse oder durch Aushänge bekannt gemacht, auch die örtlichen Verwaltungen können Auskunft geben.

Warum sind Blutspenden so wichtig?

Blutkonserven, Blutplasma und weitere Präparate auf Blutbasis werden täglich in der Medizin benötigt. Jeder Dritte in Deutschland ist einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen! Einige Präparate sind nur sehr kurz haltbar, andere können tiefgefroren bis zu drei Jahre aufbewahrt werden. Dennoch kommt es gerade in der Sommerzeit immer wieder zu Engpässen, so dass zum Beispiel Operationen aus Mangel an Blutkonserven verschoben werden müssen.

Blut spenden ist ein Akt der Solidarität und zeugt von Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Mitmenschen. Viele Spenderinnen und Spender fühlen sich aber nicht nur deshalb gut: Da die Blutentnahme beispielsweise vorübergehend zur Senkung von hohem Blutdruck führt, können Menschen mit Bluthochdruck unter Umständen selbst von regelmäßigen Blutspenden profitieren.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de      
Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de


 

Weiterführende Links

Tagesaktuelle Informationen des DRK-Blutspendediensts West zum Thema SARS-CoV-2 (Covid-19) und Blutspenden

Informationen zur Blut- und Plasmaspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Rückstellung und Ausschluss: Wer kein Blut spenden darf

Kann ich derzeit zu einer Blutspende zugelassen werden oder nicht? Spende-Check des Bayerischen Roten Kreuzes

Blutspendetermine in Ihrer Nähe

 


 

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