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Energy-Drinks - Trendy, aber mit Vorsicht zu genießen

Donnerstag, 1. Februar 2018

Sie schmecken süß, gelten als Fitmacher und sind vor allem bei Jugendlichen beliebt. Doch was sind Energy-Drinks überhaupt? In der Regel gehören diese Getränke zu der Gruppe der Limonaden: Sie sind alkoholfrei und süß, meistens mit Kohlensäure versetzt, beinhalten Fruchtauszüge und basieren auf Wasser. Allerdings: Sie haben einen hohen Koffeingehalt und andere Inhaltsstoffe wie etwa Taurin, bei denen negative Wechselwirkungen nicht sicher ausgeschlossen werden können.

Konsum von Energy-Drinks

Energy-Drinks werden in Discos und bei Großveranstaltungen getrunken – oft gemischt mit etwas Hochprozentigem als so genannte Discoschorle. Auch zum Lernen und vor Prüfungen und Klausuren werden sie konsumiert, denn sie verhelfen angeblich zu Ausdauer, Konzentration und Leistungssteigerung. Aber sie sind gar nicht harmlos. Der Konsum von Energydrinks führt bei Schülern zu mehr Stress, Schlafproblemen und Übergewicht. Dies zeigt das Präventionsradar 2017 der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Auch die Verbraucherzentralen warnen seit Jahren: Energy-Drinks können zu einer Koffein-Vergiftung führen und eine Gefahr für Herz und Kreislauf darstellen. Deshalb gibt es in Deutschland für Energy-Drinks eine gesetzliche Höchstmenge von 320 mg Koffein pro Liter. Das ist aber immerhin fast dreimal so viel wie in einem Liter Cola.

Inhaltsstoffe

Es gibt verschiedene Arten von Energy-Drinks auf dem Markt, die alle in etwa die gleichen Inhaltsstoffe haben – neben Wasser und viel Zucker sind vor allem die anregenden Inhaltsstoffe Koffein, Taurin, Glucuronolacton und Inosit enthalten, wenngleich in manchmal unterschiedlichen Konzentrationen. Der Geschmack wird oft mit flüssigen Gummibärchen verglichen: Die hohen Zuckermengen und Fruchtsaftkonzentrate überdecken den bitteren Koffeingeschmack.

Noch konzentrierter: Energy-Shots

Üblicherweise werden Energy-Drinks in Dosen von 250 bis 500 ml verkauft. Doch seit 2009 gibt es daneben auch die so genannten Energy-Shots. Diese sind Energy-Drinks in wesentlich konzentrierterer Form, die in sehr kleinen Verpackungseinheiten verkauft werden. Einen Energy-Shot trinkt man sozusagen mit einem „Schluck“ – und konsumiert damit dieselbe Menge an anregenden Zusatzstoffen wie aus einer Dose Energy-Drink. Energy-Shots gelten als Nahrungsergänzungsmittel und fallen damit nicht unter die oben genannte gesetzliche Regelung, welche die Höchstdosierung an Koffein und Co. regelt. Lediglich eine Verzehrsempfehlung reicht aus, um sie legal verkaufen zu können und diese liegt derzeit bei einer maximalen Tagesmenge von einer 60ml-Flasche pro Tag. Aber mal ganz ehrlich, können Sie sich vorstellen, dass Jugendliche, die ein paar Energy-Shots eingekauft haben, das Kleingedruckte lesen, bevor sie feiern?

Folgen von Koffein und Taurin

Größere Mengen Koffein können Reizbarkeit, Nervosität, Angstzustände und Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Zudem werden die hohen Mengen an Koffein zusammen mit anderen Inhaltsstoffen aufgenommen. Vor allem die Kombination mit Taurin wird kritisch betrachtet. Taurin wird aus Ochsengalle hergestellt und kommt in geringen Mengen auch im menschlichen Stoffwechsel vor. Ein einziger Energy-Shot des Marktführers enthält jedoch etwa die zehnfache Menge der körpereigenen Tagesproduktion. Die Verbraucherzentralen in Deutschland warnen zudem: Werden die Getränke zusammen mit Alkohol und bei körperlicher Anstrengung, wie etwa in der Disco, konsumiert, besteht die Gefahr, dass es vermehrt zu Nebenwirkungen wie Krampfanfällen und Herzrasen kommt. Auch zur Erfrischung nach dem Sport sind Energy-Drinks völlig ungeeignet und vor allem auch gefährlich.

Unsere Tipps

  • Sorgen Sie für ein Bewusstsein der Gefahren, die mit dem Konsum von Energy-Drinks und Energy-Shots einhergehen. Oftmals werden diese Getränke unüberlegt und aus gesellschaftlicher Motivation heraus getrunken.
  • Konsumieren Sie nicht mehr als eine Portion am Tag, und nicht in Verbindung mit Alkohol oder sportlicher Betätigung.
  • Wer unter Herz- und Kreislauf-Problemen leidet, sollte auf den Konsum des koffeinhaltigen Getränks sowieso ganz verzichten.
  • Und generell gilt: Signalisiert der Körper ein Leistungstief, braucht er keinen überdosierten künstlichen Leistungsschub, sondern schlicht eine Erholungspause, vielleicht ein kurzes Nickerchen. Eine Fruchtschorle mit Kohlensäure liefert durch natürlicherweise enthaltenen Zucker und Vitamine auch einen erfrischenden Kick. Und wer auf Koffein nicht verzichten möchte, sollte Kaffee oder Tee vorziehen.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner
Redaktion: Marielle Becker


 

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