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Hautrötungen – was kann dahinter stecken?

Mittwoch, 1. August 2018

Eine schöne, leicht rosige Haut, vor allem im Gesicht – das ist unser Schönheitsideal. Doch einige Menschen haben Hautrötungen, die sie selbst weniger schön finden oder die sogar Anzeichen ernsthafter Erkrankungen sind.

Natürliche oder psychische Ursachen

Bei den meisten Hautrötungen handelt es sich um natürliche Erscheinungen. Anstrengung, Aufregung oder eine peinliche Situation – und schon entsteht bei vielen eine auffällige rote Marmorierung der Haut. Zum Leidwesen der Betroffenen, denn das Erröten ist für alle Umstehenden oft deutlich zu sehen. Diese Art, auf besondere Situationen zu reagieren, ist eine Veranlagungssache, die in der Regel nicht therapiert werden muss.

Als Sonderfall gibt es allerdings das „krankhafte Erröten“, das zu den sozialen Ängsten gehört. Die Betroffenen schämen sich dafür, schnell rot zu werden, befürchten eine Blamage und begünstigen durch die innere Anspannung erst recht eine stärkere Durchblutung des Gesichts – ein Teufelskreis. Daraus kann sich eine Erythrophobie entwickeln, eine Panik vor dem Erröten. Die Störung, die meist mit einem geringen Selbstwertgefühl zusammenhängt, kann mit einer Psychotherapie behandelt werden.

Wanderröte (Borreliose)

Auch im Rahmen von infektiösen Krankheiten treten Hautrötungen auf. Bei der Wanderröte zum Beispiel handelt es sich um einen etwa handtellergroßen roten Fleck, der typischerweise auf den Stich einer Zecke zurückgeht. Ist die Zecke mit Bakterien infiziert, bildet sich um die Einstichstelle nach einigen Tagen bis Wochen eine mehr oder weniger rote Stelle, die sich später von der Mitte her wieder auflöst, um sich am Rand weiter auszudehnen. Wenn Sie eine solche Rötung beobachten, sollten Sie Ihre hausärztliche Praxis aufsuchen. Mithilfe einer Blutuntersuchung kann herausgefunden werden, ob Sie eine Borreliose haben – also eine bakterielle Infektion durch Zeckenstich. Sollte dies der Fall sein, erhalten Sie wahrscheinlich eine mehrwöchige antibiotische Behandlung. Allerdings: Eine Wanderröte tritt nicht in allen Borreliosefällen auf, bei ca. 20 Prozent der Infizierten bleibt die Haut unauffällig.

Kupferrose (Rosazea)

Eine weitere Form der krankhaften Hautrötung trägt den schönen Namen Kupferrose. Doch dahinter steht eine weniger schöne Gesichts- und Hauterkrankung – auch bekannt unter dem Namen Rosazea. Die Hautrötungen erscheinen im ersten Stadium auf Wangen, Nase, Stirn und Kinn und wirken zunächst wie ein leichter Sonnenbrand. Ursache sind jedoch Gefäßerweiterungen, die vor allem bei Hitze, Kälte und in Stresssituationen auftreten. Im Laufe der Jahre kann sich das Erscheinungsbild phasenartig verschlechtern. Hinzukommende Pusteln und Knötchen lassen das Gesicht stellenweise anschwellen, die betroffene Fläche breitet sich aus. Später können sich eitrige Entzündungen dazugesellen, die an Akne und unreine Haut erinnern.

Deshalb wird die Rosazea oft sehr spät diagnostiziert, und Betroffene versuchen ihr Glück lange Zeit mit ungeeigneten Aknemitteln. Die richtige Therapie aber besteht zunächst darin, Auslöser wie Sonne, scharfe Nahrungsmittel und Stress zu vermeiden. Die Haut sollten Sie mit milden Mitteln reinigen. Wenn das nicht hilft und Ihr Leidensdruck groß ist, können Medikamente angezeigt sein. Wirkstoffe wie Metronidazol oder Isotreninoin wirken auch gegen die Entzündungen. Eine solche Behandlung gehört jedoch unbedingt in fachkundige medizinische Hände.

Gürtelrose

Eine andere zunächst harmlos mit einer Hautrötung daherkommende Erkrankung ist die Gürtelrose. Sie wird durch denselben Virus hervorgerufen, der im Kindesalter die Windpocken auslöst. Nach einer überstandenen Windpockenerkrankung ziehen sich die Viren in die Nervenwurzeln des Rückenmarks oder in die Hirnnerven zurück, wo sie zunächst nicht schaden. Ist das Immunsystem aber geschwächt – etwa in emotionalen Stresssituationen oder nach einer Röntgen- oder Sonnenbestrahlung – werden die krankheitsauslösenden Viren wieder aktiv und vermehren sich. Sie breiten sich entlang der Nervenbahnen in der Regel einseitig aus und führen dort zu Rötungen, Pusteln und teilweise starken Schmerzen. Die Gürtelrose tritt übrigens nicht immer im Taillenbereich auf, sondern kann sich beispielsweise auch im Gesicht oder am Hals bilden. Dann spricht man von einer Gesichtsrose. Die Behandlung gehört unbedingt und möglichst frühzeitig in fachärztliche Hände.

Neben all diesen Krankheiten gibt es viele andere Faktoren, die die Haut reizen und röten. Denken Sie auch an regelmäßige Sonnenbäder, Rauchen oder nicht geeignete Pflegeprodukte, wenn Sie auf der Suche nach Ursachen sind.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner


 

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