Husten, Schnupfen, Heiserkeit – Bewährtes aus der Hausapotheke
Montag,
4. Januar 2016
Es kratzt im Hals und kribbelt in der Nase – die ersten Anzeichen einer Erkältung, ausgelöst durch eine der vielen Arten von Schnupfenviren. Diese sind allerdings schon ein bis zwei Tage zuvor in den Körper eingedrungen und haben sich im hinteren Nasenraum vermehrt. Von daher lässt sich die Erkältung nicht mehr aufhalten. Es ist jedoch möglich, den schlimmsten Verlauf abzuwenden, indem Sie das Immunsystem im Abwehrkampf gegen die Erreger unterstützen. Wie macht man das?
Die beste Gelegenheit sich zu stärken, erhält das Immunsystem im Schlaf. „Schlaf‘ dich gesund“, heißt es auch im Volksmund. Gehen Sie bei einer aufziehenden Erkältung möglichst früh zu Bett. Sorgen Sie dafür, dass auch die Füße warm werden, denn kalte Füße bewirken eine Minderdurchblutung der Atemwege, und dies ist schlecht für die dortige Immunabwehr. Ziehen Sie also Bettsocken an und legen Sie sich eine Wärmeflasche an die Füße. Gut ist es, wenn Sie dabei ins Schwitzen kommen, denn das schwächt die Erkältungsviren und Ihre Abwehrkräfte haben ein leichteres Spiel. Den Selbstheilungsmechanismus können Sie durch eine heiße Hühnersuppe stärken. Denn nach einer US-amerikanischen Studie hemmt die Hühnersuppe gleich aus mehreren Gründen Infekte der oberen Atemwege. Dafür sind sowohl die Inhaltsstoffe des Hühnerfleischs als auch die des mit gekochten Gemüses wie Sellerie, Karotten, Zwiebeln und Kartoffeln verantwortlich als auch der wärmende Effekt der Suppe. Dies alles lindert den Schnupfen und das Kratzen im Hals. Da es allerdings auch auf die Qualität der Zutaten ankommt, verwenden Sie am besten hochwertiges Fleisch und Gemüse. Vermeiden Sie ab sofort auch Genussgifte wie Zigaretten oder Alkohol.
Am dritten Tag nach dem Ansteckungszeitpunkt kommen deutliche Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, oftmals auch Heiserkeit hinzu. Der Arzt erkennt einen geröteten Rachenraum: Die Schleimhaut im Halsbereich hat sich entzündet. Dies ist der Zeitpunkt für eine entzündungshemmende Strategie. Gurgeln Sie mit Kochsalzlösung und lösen dazu eine Messerspitze Salz in einem Glas warmem Wasser. Sie können auch mit Salbeitee gurgeln. Überbrühen Sie fünf bis sechs Salbeiblätter mit kochendem Wasser und lassen Sie sie zehn Minuten lang ziehen. Bei akuten Beschwerden können Sie mit dem lauwarmen Sud stündlich gurgeln. Bei Heiserkeit hat sich auch das Lutschen von Thymianpastillen bewährt. Wenn Sie zu Hause sind, sind Inhalationen das Mittel der Wahl. Rühren Sie entweder Salz, Kamillenblüten oder zwei kleingeschnittene mittelgroße Zwiebeln in eine Schüssel mit kochendem Wasser. So erreichen Sie die Erreger im Rachenraum und auch in den tieferen Atemwegen. Zusätzlich sollten Sie viel trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten und die Viren auszuschwemmen. Am besten sind Tees aus getrockneten Holunderblüten oder Lindenblüten, sowie leichte Suppen aller Art. Als schulmedizinisches Mittel können Sie zudem ein Präparat auf der Basis von Acetylsalicylsäure einnehmen, welches entzündungshemmend ist und Schmerzen lindert.
Meist zeitgleich mit den Halsschmerzen tritt der Schnupfen auf. Am vierten Tag der Erkrankung erreicht er seinen Höhepunkt. Wenn die Nase läuft, ist dies ein gutes Zeichen, denn auf diese Weise werden die Viren heraus befördert. Beim Naseputzen sollten Sie vorsichtig vorgehen: Schnäuzen Sie zuerst das eine und dann das andere Nasenloch frei. Wenn Sie jetzt kraftvoll in Ihr Taschentuch schnäuzen, besteht die Gefahr, dass Sekret nach oben in die Stirnhöhlen gedrückt wird und Viren sich dort einnisten. Schlecht ist es auch, wenn die Nase verstopft ist, denn dann können sich die Beschwerden in die Nebenhöhlen und die Bronchien verlagern. Inhalieren Sie daher weiter mit heißem salzhaltigem Wasserdampf oder machen Sie Nasenspülungen mit leichtem Salzwasser. Beides verbessert die Durchblutung der Schleimhäute und erhöht damit Ihre Abwehrkraft. Bis zur Genesung sollten Sie weiterhin viel trinken und sich viel Ruhe gönnen.
Genauso wichtig wie die Behandlung ist es aber auch, Husten, Schnupfen und Heiserkeit vorzubeugen. Achten Sie doch einmal darauf, wie oft Sie sich unbewusst jede Stunde an die Nase fassen. Wenn Sie jetzt noch bedenken, dass Schnupfenviren tagelang an Türklinken, Computertastaturen oder Haltegriffen überleben, können Sie sich ausmalen, wie groß die Gefahr ist, dass Viren von hier bis zur Haupteintrittspforte – der Nasenschleimhaut – getragen werden. In Schnupfenzeiten heißt es also: Reichen Sie anderen besser nicht so oft die Hand, behalten Sie in öffentlichen Verkehrsmitteln Ihre Handschuhe an und waschen Sie sich häufiger als sonst die Hände.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner
Redaktion: Marielle Becker
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