Plätzchen, Gans und Lebkuchen? Mit gutem Gewissen über die Feiertage
Freitag,
1. Dezember 2023
Der Duft von Plätzchen, gerösteten Maronen und Omas Stollen dampfend aus dem Ofen – es gehört einfach zur Advents- und Weihnachtszeit. Die Zeit der lukullischen Genüsse über die Festtage. Und natürlich genießen wir alles in vollen Zügen. Und schnell ist es ein Zuviel des Guten. Wir merken, dass uns die Völlerei irgendwann gar nicht so gut bekommt. Der Magen drückt, Blähungen quälen uns, wir werden träge und müde oder uns überkommt sogar eine Übelkeit. Das alles wollen wir nun aber gerade nicht an den schönsten Festtagen inmitten all unserer Lieben.
Genießen mit gutem Gewissen
Was kann man also gegen ein Zuviel an deftigen Genüssen tun?
Hier einige Tipps, wie wir trotz des üppigen Festgelages die Verdauung anregen und uns wohl und gesund fühlen können.
Das Maß im Auge behalten
Auch wenn es noch so gut duftet und noch besser schmeckt - vorab sollten wir schon auf die Portionen achten, die wir uns auf die Teller häufen. Sehr oft nehmen wir uns schon von vornherein zu viel des Guten. Erstmal mit einer kleinen Portion beginnen, statt 2 Knödeln doch nur einen nehmen. Ist die Portion verspeist, sollte man ehrlich in sich hineinhören: „Habe ich wirklich noch Hunger oder sind das eher „Gelüste“, die mich zum Nachnehmen verführen?“
Langsam essen
Die Zeit am schön gedeckten Tisch in geselliger Runde sollten wir genießen. Lassen Sie sich Zeit mit dem Essen, nutzen Sie die Gelegenheit zu Unterhaltungen. So kann das Sättigungsgefühl eintreten, das uns signalisiert, dass es reicht mit den Speisen. Essen wir zu schnell, kauen wir mitunter nicht ausreichend, die Nahrung wird nicht genügend zerkleinert, die Verdauung erschwert. Auch essen wir mehr als wir eigentlich benötigten, um satt zu sein. Denn nach ca. 15 Minuten setzt das Sättigungsgefühl ein – egal wie viele Speisen wir in diesem Zeitraum zu uns genommen haben. Essen wir also langsam, essen wir weniger in der Zeitspanne, in der unser Körper uns sagt: Genug!
Ein Glas Wasser als „Vorspeise“
Trinken Sie ein Glas Wasser bevor Sie mit dem Essen beginnen. Das Wasser dehnt den Magen und täuscht Ihrem Gehirn vor, dass schon Nahrung aufgenommen wurde und Sie schon etwas gegessen hätten. Wasser sollte ohnehin immer reichlich getrunken werden. Es regt die Verdauung an und spült Giftstoffe aus. Auch bei Völlegefühl hilft Wasser ungleich mehr als das vermeintliche „Verdauungsschnäpschen“. Magenbitter oder Obstbrände sorgen sogar dafür, dass das Essen länger im Magen verweilt. Denn der Organismus verdaut zunächst den Alkohol. Zudem lockern Alkohol und fettiges Essen den Schließmuskel am oberen Magen – Sodbrennen kann die Folge sein.
Was schließt den Magen?
Um die Verdauung anzuregen, hilft auch hier, reichlich Wasser zu trinken. Aber der kleine Espresso oder ein Kräutertee sind auch geeignete Getränke, um ein reichhaltiges Mahl abzuschließen. Beide regen ebenfalls die Verdauung an. Pfefferminz- und Fencheltees lösen Verkrampfungen und lindern Magen-Darm-Beschwerden. Auch Ingwertee kann die Verdauung unterstützen und stärkt zusätzlich noch das Immunsystem. Jasmin-Tee beruhigt den Magen und senkt den Blutzuckerspiegel.
Nach dem Sitzen die Bewegung
Der gute, alte Verdauungsspaziergang ist kein Mythos. Die Bewegung hilft unserem Darm dabei, selbst ebenfalls aktiv zu bleiben. Denn der Darm leistet Enormes, wenn er Übermengen an Nahrung verwerten muss. Bewegung und frische Luft sorgen außerdem für einen Energieschub und das motiviert uns. Da in den Wintermonaten die hellen Stunden rar sind, sollten wir jede Gelegenheit nutzen, ans natürliche Licht zu kommen. Vitamin D wird gebildet – auch das ist ein Manko, das uns in der dunklen Jahreszeit zu schaffen macht.
Letztendlich – kein schlechtes Gewissen haben
Es ist schließlich Weihnachten – eine ganz besondere Zeit im Jahr. Wir treffen uns mit Menschen, die wir vielleicht das Jahr über nicht so oft sehen. Weihnachten steht auch für soziale Kontakte, Zusammensein, Gespräche, Spiele, Freude. Das sind alles Genussmomente – ebenso wie die Speisen, die uns geschenkt werden. Wir sollten diese Zeit des Erlebens gemeinsamer schöner Momente genießen, auch das ist gut für uns, für unsere Psyche. Und schließlich wissen wir ja, wie es um uns steht. Ja, wir haben wieder mal für einige Tage über die Stränge geschlagen – aber viel wichtiger als die wenigen Tage des Völlens, sind die restlichen Tage des Jahres. Wie wir uns in dieser Zeit ernähren, ob wir uns genug bewegen und uns generell gesund und unserem Körper gegenüber verantwortungsbewusst verhalten – das ist viel bedeutsamer und wichtiger.
Also, genießen Sie diese schöne und besinnliche Zeit und bleiben Sie gesund!
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text und Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de
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