Post-Holiday-Blues – Raus aus dem Motivationsloch!
Donnerstag,
1. September 2022
Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Aber damit nicht genug: Gleich anschließend beginnt wieder der Alltag! Den meisten Menschen fällt es schwer, nach den Ferien wieder in die übliche Routine zu gelangen, besonders auf der Arbeit. Das ist ganz normal und hat sogar einen Namen: Post-Holiday-Blues. Damit man nicht allzu tief in dieses Motivationsloch fällt, kann man vorbeugen – und gleichzeitig den Erholungseffekt verlängern.
Hier können Sie den Gesundheitstext anhören:
Die ersten Tage nach der Rückkehr aus dem Urlaub sind die schwersten. Sie sind bei vielen Menschen geprägt von Lustlosigkeit und Nostalgiegefühlen, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen. Gereiztheit, Kopfschmerzen und Schlafstörungen können hinzukommen. Auch wenn in diesem Zusammenhang oft von einem Post-Holiday-Syndrom oder einer Post-Urlaubsdepression die Rede ist – es handelt sich hier in aller Regel nicht um eine Erkrankung. Das Unwohlsein entsteht durch den großen Kontrast zwischen den unbeschwerten Ferientagen und den Verpflichtungen des Alltags.
Meist sind die Eingewöhnungsschwierigkeiten und damit das Stimmungstief nach ein bis zwei Wochen wieder vorbei. Nur selten schlägt der Blues in eine echte Depression um. Wer mit den gängigen Tipps nicht mehr in den Alltag zurückfindet, sollte also nicht zögern und eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um eventuell anderen Gründen für die depressive Stimmung auf die Spur zu kommen.
Im Urlaub selbst verbessert sich das seelische Wohlbefinden übrigens sehr schnell und erreicht seinen Höhepunkt nach sieben bis zehn Tagen. Rund zwei Wochen nach dem Urlaubsende ist es wieder auf Vor-Urlaubsniveau. Frustrierend? Einstellungssache! Mit den folgenden Tipps können Sie das schöne Urlaubsgefühl ein wenig verlängern. Am besten beginnen Sie damit schon vor dem Urlaub.
1. Planen Sie den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben schon vor dem Urlaub
Damit Sie im Urlaub auch wirklich abschalten können, sollten Sie versuchen, Projekte oder Projektschritte vorher abzuschließen. Machen Sie sich dazu To-do-Listen mit den Aufgaben, die nach dem Urlaub zu erledigen sind. Notieren Sie auch den Stand der Dinge bei Ihrer Abreise und wie es anschließend weitergeht. So finden Sie leichter wieder in das Thema hinein und brauchen keine Angst zu haben, etwas Wichtiges zu vergessen.
2. Bauen Sie eine Übergangszeit ein
Wenn irgend möglich, vermeiden Sie es, direkt nach dem Urlaub wieder voll in den Alltag einsteigen zu müssen. Gönnen Sie sich mindestens einen, besser zwei bis drei Tage Nach-Urlaub, an denen Sie sich allmählich wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen, in Ruhe Wäsche waschen und vielleicht sogar noch einen kleinen Ausflug in die Umgebung machen können.
3. Starten Sie mit einer kurzen Arbeitswoche
Wer nicht am Montag, sondern erst am Mittwoch wieder zur Arbeit geht, hat schneller sein Wochenende! So wird die Umstellung nicht ganz so anstrengend, und man hat etwas, worauf man sich freuen kann.
4. Nehmen Sie ein Stück Urlaub mit in den Job
Der Lieblingsstrand als Bildschirmschoner oder der leckere Alpenkäse auf dem Pausenbrot? Schwelgen Sie ruhig in Erinnerungen, erzählen Sie den Kolleginnen und Kollegen von Ihren schönsten Erlebnissen – das hebt die eigene Stimmung und vertieft den Eindruck, den ein gelungener Urlaub in der Seele hinterlässt.
5. Starten Sie mit den einfachen Aufgaben
Knöpfen Sie sich am ersten Tag nach dem Urlaub nicht gleich das schwierigste Projekt vor. Erledigen Sie zuerst einfache Routinen, befassen Sie sich mit erfolgversprechenden Aufgaben, vermeiden Sie den Umgang mit komplizierten Menschen. Das verringert die Gefahr, sich gleich nach dem Urlaub zu verausgaben. Stattdessen sammeln Sie Kräfte für die kommenden Herausforderungen.
Die ersten Stunden im Büro sind oft von einem überquellenden E-Mail-Postfach geprägt. Lassen Sie sich bei der Durchsicht nicht dazu verleiten, gleich alles erledigen zu wollen. Sortieren Sie die Mails nach Wichtigkeit und legen Sie fest, was wann zu bearbeiten ist.
6. Machen Sie bewusst Pausen
Wehren Sie sich gegen die Arbeitsflut, die am ersten Tag auf Sie einstürzt! Planen Sie Ihre Pausen besonders sorgfältig, und machen Sie pünktlich Feierabend. Wenn Sie trotzdem schlecht abschalten können, bauen Sie kleine Achtsamkeits- oder Entspannungsübungen zur Stressbewältigung ein. Vielleicht spüren Sie in einer Fantasiereise den schönsten Momenten im Urlaub nach und schöpfen daraus Energie und gute Laune!
7. Verlängern Sie Ihr Urlaubsgefühl
Planen Sie in der Zeit nach dem Urlaub auch im Privatleben Entspannungsphasen ein, die den Urlaub ein wenig verlängern. Ein Gericht aus dem Urlaub, eine Schwimm- oder Walkingrunde, die Besichtigung einer heimischen Sehenswürdigkeit oder einfach der Cappuccino zwischendurch – das alles ruft Erinnerungen wach und schafft frohe Augenblicke im Alltag.
Und übrigens: Auch die Planung der nächsten Auszeit ist eine gute Bewältigungsstrategie für den Post-Holiday-Blues!
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de
Redaktion: Andrea Sudiana, Mail: asudiana@lzg-rlp.de
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