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Wichtig im Winter: Gesundes Raumklima

Donnerstag, 3. Januar 2019

Wenn es draußen kalt und nass ist, gibt es kaum etwas Schöneres, als sich nach drinnen zu verziehen und das Wettertreiben gemütlich durch die Fensterscheiben zu betrachten. Doch ob wir uns in den eigenen vier Wänden richtig wohlfühlen, hängt nicht zuletzt vom Raumklima ab. Hier gibt es einiges zu beachten. Eine große Rolle spielt dabei unsere Nase.

Raumdüfte richtig wählen

Eine dezent duftende Wohnung wird als angenehm empfunden – doch nicht jeder Duft ist zu empfehlen. Gut ist alles, was aus natürlichen ätherischen Ölen besteht. Untersuchungen legen nahe, dass ein konstanter leichter Orangen- oder Lavendelduft den Schlaf, den inneren Antrieb und die Stimmungslage zeitweise verbessern können.

Achten Sie auf Produkte, die nicht künstlich hergestellt sind. Für künstlich aromatisierte Raumerfrischer, Raumsprays und Duftkerzen, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind, werden mehr als 2.500 verschiedene Chemikalien eingesetzt. Viele von ihnen sind im Körper schwer abbaubar und reichern sich daher im Fettgewebe an. In geringer Konzentration ist das kein Problem für den Körper, in größerer Menge aber können die chemischen Duftstoffe zu einer Gesundheitsgefahr werden. Einige von ihnen stehen im Verdacht, Allergien auszulösen, Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht zu verursachen oder Organe und Nerven zu schädigen. Vertrauen Sie also eher auf Duftstoffe natürlichen Ursprungs. An sie hat sich unser Körper im Laufe der Evolution gewöhnt, er kennt sie und kann sie gut abbauen. Übrigens: Auch sogenannte „naturidentische“ Stoffe sind künstlich, denn sie werden nach einem Vorbild in der Natur synthetisch produziert.

Als natürliche Alternative zum Wohlgeruch aus der Retorte sind ein Strauß frischer Blumen, Orangenschalen auf der Heizung, in der Wohnung verteilte Lavendelsäckchen oder im Winter harzig duftende Tannenzweige und Tannenzapfen zu empfehlen. Eine gut gereinigte und gelüftete Wohnung riecht darüber hinaus angenehm – und das ist besser, als schlechte Raumluft mit Duftstoffen zu überdecken.

Die richtige Raumtemperatur

Für eine behagliche Atmosphäre ist auch die richtige Raumtemperatur entscheidend. Sie sollte zwischen 19 und 22 °C betragen. Bei der Luftfeuchtigkeit liegt die Wohlfühlzone zwischen 40 und 60 Prozent, darüber wird es schnell zu feucht, darunter unangenehm trocken.

Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die Gesundheit ist nicht zu unterschätzen. Trockene Luft reizt die Atemwege und lässt die Schleimhäute austrocknen. Dies schwächt ihre Funktion als Barriere, so dass Krankheitserreger und Schadstoffe leichter in den Körper eindringen. Besonders für Grippeviren ist trockene Luft ein gutes Transportmedium. Werden sie beim Niesen oder Husten in die Luft geschleudert, haften sie immer an einem Tröpfchen Sekret. In trockener Luft können diese Tröpfchen länger zirkulieren und erhalten ihre Infektiosität über einen größeren Zeitraum.

Abhilfe bei zu trockener oder zu feuchter Luft

Um zu erfahren, wie feucht oder trocken es bei Ihnen zu Hause ist, genügt ein einfaches Messgerät aus dem Baumarkt. Wenn die Luft zu trocken ist, sollten Sie Abhilfe schaffen. Früher lautete die Empfehlung, einfach ein Schälchen mit Wasser zum Verdunsten auf die Heizung zu stellen. Davon ist man heute abgekommen, da diese Schälchen zu einer Brutstätte für Keime werden können. Die schönste Möglichkeit der Luftbefeuchtung bieten Zimmerpflanzen, insbesondere Gräser, Zimmerlinden, Zimmerbambus und Grünlilien. Auch ein elektrischer Luftbefeuchter kann eingesetzt werden. Für Allergiker ist es ratsam, die Nasenschleimhäute zusätzlich mit Meerwasser- oder Meersalzsprays zu befeuchten, am besten zwei- bis dreimal täglich.

Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist aus gesundheitlichen Gründen zu vermeiden, denn sie fördert Schimmelbildung. Schimmelpilzsporen finden sich praktisch überall in der Luft, brauchen aber Feuchtigkeit zum Auskeimen. Vor allem an kälteren Ecken und Wänden der Wohnung, wo das Wasser aus der Raumluft kondensiert, finden sie ideale Bedingungen und vermehren sich rasch. Geraten Schimmelpilzsporen in die Atemwege, können sie Allergien und Atemwegserkrankungen verursachen. Einige sind sogar krebsverdächtig.

Lüften Sie deshalb mehrmals am Tag kurz bei weit geöffnetem Fenster – auch an kalten Tagen und besonders nach dem Kochen, Duschen oder Baden. Generell gilt: Sind die Scheiben beschlagen, ist es höchste Zeit, die Fenster aufzureißen und frische Luft hereinzulassen. Auf diese Weise normalisiert sich die Luftfeuchtigkeit.

Mit diesem Wissen sind Sie bestens dafür gerüstet, die ungemütlichen Tage drinnen gut zu überstehen. Doch so behaglich Ihre Wohnung auch ist: Vergessen Sie nicht, dass ein täglicher Spaziergang bei jedem Wetter die Abwehrkräfte stärkt!

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner www.beatrice-wagner.de
Redaktion: Birgit Kahl-Rüther


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